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Inklusion
Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen […]“ (Art. 24 UN-Behindertenrechtskonvention)
Seit 2009 verpflichtet der Artikel 24 des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen die Bundesländer und die Schulträger dazu, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die zielgerichtet und wirksam sind, um ein inklusives Bildungssystem zügig aufzubauen.
Ein inklusives Bildungssystem zielt darauf ab, allen Schülerinnen und Schülern – unabhängig von ihren Fähigkeiten, Beeinträchtigungen oder Behinderungen sowie von ihrer ethnischen, kulturellen oder sozialen Herkunft – einen grundsätzlich gleichberechtigten ungehinderten Zugang zu den Bildungsangeboten der Regelschulen und eine barriere- und diskriminierungsfreie Teilhabe am Unterricht und am Schulleben zu ermöglichen.

Pilotprojekt an elf Schulen
Im Rahmen des Pilotprojektes "Inklusive Schule" werden an elf saarländischen Schulen Konzepte eines individualisierenden Unterrichts und einer inklusiven Förderung erarbeitet und erprobt, wodurch ein schrittweiser landesweiter Ausbau des inklusiven Bildungssystems systematisch vorbereitet wird. Die Projektschulen unterrichten dabei als Regelschulen die Schülerinnen und Schüler ohne Beeinträchtigung gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen.
Für die Kinder und Jugendlichen, die ab dem kommenden Schuljahr an den elf am Pilotprojekt teilnehmenden Schulen unterrichtet werden und die in den Förderbereichen „Lernen“, „Sprache“ und „Emotional-soziale Entwicklung“ förderbedürftig sind, müssen keine Fördergutachten und Förderkonzepte mehr über das Bildungsministerium beantragt werden. Stattdessen können die am Pilotprojekt teilnehmenden Schulen – ausgestattet mit einem zusätzlichen Stundenbudget von Förder- und Regelschullehrkräften – ab dem Schuljahr 2011/2012 eigenständig und ohne bürokratischen Umweg für jeden Einzelfall individuelle Förderkonzepte entwickeln und umsetzen.

Problemvermeidung durch Prävention
Mit dem Modellversuch „Inklusive Schule“ wird auch der präventive Ansatz gestärkt. Denn in den Förderbereichen „Lernen“, „Sprache“ und „Emotional-soziale Entwicklung“ treten erste Anzeichen des Förderbedarfs manchmal erst im Laufe der Schullaufbahn auf. Indem das sonderpädagogische Knowhow sowie der pädagogische Handlungs- und Entscheidungsraum der Projektschulen vergrößert wird, können diese Anzeichen schneller erkannt werden – womit die Chance besteht, auftretende Probleme bereits im Frühstadium zu beheben.
Das Pilotprojekt beginnt ab dem Schuljahr 2011/2012 in allen Klassenstufen der am Pilotprojekt teilnehmenden Schulen. Es läuft zunächst bis einschließlich Schuljahr 2013/2014.
Inklusive Projekte im Umgang mit Menschen mit Behinderungen
Projektleitung: Annette Fischer

AG „Begegnungen“ Inklusive Berufswahlvorbereitung;
Kooperation mit der Gemeinde Nohfelden;


Seit September 2010 gibt es an unserer Schule einen Schülerinklusionsbeirat und im AG–Bereich ein Angebot zum Thema „Inklusion von Menschen mit Behinderungen“. Die AG „Begegnungen“ richtet sich an alle Schüler aller Klassenstufen, die am gleichberechtigten Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten mitarbeiten und sich für Barrierefreiheit einsetzen wollen.

In verschiedenen Aktivitäten werden die AG-Mitglieder mit dem Thema „Inklusion“ vertraut gemacht, bauen bei den Begegnungen ihre Vorurteile und Berührungsängste ab und leben so Inklusion.
Durch das gemeinsame Agieren von Behinderten und Nichtbehinderten, Jung und Alt,  können alle Teilnehmer einen Erfahrungsschatz aufbauen und zur Aufklärung und Information über Inklusion in ihrem Umfeld beitragen.
Koordiniert werden die Aktionen vom Schülerinklusionsbeirat an der Gesamtschule in Zusammenarbeit mit Lehrerin Annette Fischer und dem Behindertenbeauftragten der Gemeinde Nohfelden, Herrn Herbert Meier, sowie den Leiterinnen verschiedener Fördereinrichtungen der Lebenshilfe, Frau Lenz für das arbeitspädagogische Zentrum und Werkstätten des WZB Neunkirchen,  Frau Schmitt für die Freizeitgruppen in Niederlinxweiler, Frau Mayer-Kuhnen für die Tagesförderstätten St. Wendel und den integrativen Kindergarten. In diesem Schuljahr kam mit der Änne-Meier-Schule ein weiter Kooperationspartner hinzu, Koordinatorin und Betreuerin für die AG-Teilnehmer der Änne-Meier-Schule ist die stellvertretende Schulleiterin Frau Isolde Fuchs.
Dabei sind alle Aktionen von Anfang an inklusiv konzipiert, d. h. es werden Projekte ausgesucht und entwickelt, bei denen alle von Anfang an gleichberechtigt miteinander an einem gemeinsamen Ziel arbeiteten. Der Projektgruppe gehören  vierzehn Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 6, 7 und 9 der Gesamt- und Gemeinschaftsschule, teilweise Regelschüler und teilweise Integrationsschüler,  sieben behinderte Menschen aus  der Lebenshilfe und drei behinderte Schüler der Änne-Meier-Schule an. Die Organisation von Seiten der Lebenshilfe liegt in Händen von Frau Lenz (WZB), der sich auch um den Transport der Teilnehmer von den verschiedenen Lebenshilfeeinrichtungen zur Gesamt-schule kümmert, wo die AG nachmittags von ca. 13.30 – 18.00 Uhr stattfindet. Die Teilnehmer dieser Stammgruppe arbeiten zum Teil schon im dritten Jahr miteinander und gehen entsprechend vertraut und freundschaftlich miteinander um. Darüberhinaus finden aber auch gemeinsame Aktionen mit den Freizeitgruppen Niederlinxweiler und den Tagesgruppen der Tagesförderstätte St. Wendel statt, bei denen sich die Teilnehmer am Projekttag erst kennen lernen.
Im vergangenen Schuljahr  wurde die Zusammenarbeit zwischen Schule und Lebenshilfe weiter ausgedehnt. So wurden im Bereich der Berufswahlvorbereitung durch Betriebserkundungen der Klassenstufen 8 und 9 die Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe bei der Lebenshilfe vorgestellt und Praktikumstage auf dem Wendelinushof, in der Tagesförderstätte und im integrativen Kindergarten angeboten. Seit diesem Schuljahr besteht eine Kooperation mit der Änne-Meier-Schule Baltersweiler, die nun ebenfalls mit drei AG-Teilnehmern an der AG „Begegnungen“ teilnimmt und ihrerseits Schulerkundungen und Praktikumstage sowie dreiwöchige Betriebspraktika für unsere Schüler anbietet.

Politisches Engagement in Form von Aufklärung und Information des gesellschaftlichen Umfeldes sowie überzeugter Einsatz für Gleichberechtigung und Toleranz erfolgte vonseiten unseres Schülerinklusionsbeirates beim „Protesttag Inklusion“ am 5.5.2014 in der Fußgängerzone in St. Wendel und beim inklusiven Familienfest der Gemeinde Nohfelden am 06.04.2014 durch ein Mitmachangebot, bei dem Festbesucher selbst erfahren konnten, wie blinde Menschen ihren Alltag meistern.
Wie stark sich die Schülerinnen und Schüler mit „ihrem Projekt“ identifizieren und dies auch an der Schule wertgeschätzt wird, zeigte sich auch darin, dass in vergangenem Schuljahr erstmals vier mündliche Prüfungen zum mittleren Bildungsabschluss zur Thematik „Inklusion – Demokratisches Handeln“ stattfanden.
Freiwillige Praktika bei der Lebenshilfe absolvierten zwei Schülerinnen in den Sommerferien, weil sie damit die Arbeit der AG noch vertiefen wollten und „durch die Praktikumstage ihr Interesse geweckt“ wurde.


Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle
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