Seit September 2010 gibt es an unserer Schule einenSchülerinklusionsbeirat und im AG–Bereich ein Angebot zum Thema „Inklusion von Menschen mit Behinderungen“. Die AG „Begegnungen“ richtet sich an alle Schüler aller Klassenstufen, die am gleichberechtigten Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten mitarbeiten und sich für Barrierefreiheit im Sinne der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen wollen. In verschiedene Aktivitäten werden alle AG-Mitglieder mit dem Thema „Inklusion“ vertraut gemacht, bauen bei den Begegnungen gegenseitige Vorurteile und Berührungsängste ab, lernen erkennen, wie wertvoll jeder Mensch ungeachtet seiner Schwächen ist und leben so Inklusion. Durch das gemeinsame Agieren von Behinderten und Nichtbehinderten, Jung und Alt, können alle Teilnehmer einen Erfahrungsschatz aufbauen und zur Aufklärung und Information über Inklusion in ihrem Umfeld beitragen. Koordiniert werden die Aktionen vom Schülerinklusionsbeirat an der Gesamt- und Gemeinschaftsschule in Zusammenarbeit mit Lehrerin Annette Fischer, den Leiterinnen verschiedener Fördereinrichtungen der Lebenshilfe, Frau Lenz für das arbeitspädagogische Zentrum und Werkstätten des WZB Neunkirchen, dem Sozialpädagogen Herrn Schäfer des inklusiven Betriebes des Wendalinushofes St. Wendel, der Leitung der Tagesförderstätten St. Wendel und des integrativen Kindergartens sowie den Koordinatoren der Freizeitgruppen der Lebenshilfe Niederlinxweiler. Auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer der Gemeinde Nohfelden, sowie engagierte Eltern von behinderten und nichtbehinderten AG-Teilnehmern bringen sich mit Rat und Tat in die AG-Arbeit ein, sei es beim Zubereiten gemeinsamer Mahlzeiten oder bei der Leitung von Bastelgruppen, Übernahme von Transporten u.v.a.m.
Dabei sind alle Aktionen von Anfang an inklusiv konzipiert, d. h. es werden Projekte ausgesucht und entwickelt, bei denen alle von Anfang an gleichberechtigt miteinander an einem gemeinsamen Ziel arbeiteten. Der Projektgruppe gehören in diesem Schuljahr 23 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 5, 6, 8, 9, 10 und 11 der Gesamt- und Gemeinschaftsschule, teilweise Regelschüler, teilweise Integrationsschüler und sieben Erwachsene mit körperlicher und geistiger Behinderung der Lebenshilfe und an. Die Organisation von Seiten der Lebenshilfe liegt in Händen von Frau Lenz (WZB), der sich auch um den Transport der Teilnehmer von den verschiedenen Lebenshilfeeinrichtungen zur Gesamt-schule kümmert, wo die AG nachmittags von ca. 14.30 – 18.00 Uhr stattfindet. Die Teilnehmer dieser Stammgruppe arbeiten zum Teil schon im fünften Jahr miteinander und gehen entsprechend vertraut und freundschaftlich miteinander um. In diesem Schuljahr haben, bedingt durch Beendigung ihrer Schullaufbahn an unserer Schule, viele ältere Schüler die AG verlassen und viele neue Schüler aus den unteren Klassenstufen sind nachgerückt, sodass sich die AG enorm verjüngt hat und die neuen Teilnehmer in unsere Arbeit erst hineinwachsen müssen, vor allem, was den Umgang mit Behinderungen angeht. Über das gemeinsame Miteinander innerhalb der Arbeitsgruppe hinaus finden aber auch gemeinsame Aktionen mit den Freizeitgruppen Niederlinxweiler und den Tagesgruppen der Tagesförderstätte sowie des inklusiven Betriebes des Wendalinushofes St. Wendel statt, bei denen sich die Teilnehmer am Projekttag teilweise erst kennen lernen. Im vergangenen Schuljahr wurde die Zusammenarbeit zwischen Schule und Lebenshilfe weiter ausgedehnt. So wurden im Bereich der Berufswahlvorbereitung durch Betriebserkundungen der Klassenstufen 8 und 9 die Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe bei der Lebenshilfe vorgestellt und Praktikumstage auf dem Wendalinushof, in der Tagesförderstätte und im integrativen Kindergarten angeboten. Politisches Engagement in Form von Aufklärung und Information des gesellschaftlichen Umfeldes sowie überzeugter Einsatz für Gleichberechtigung und Toleranz erfolgte vonseiten unseres Schülerinklusionsbeirates bei schulinternen Projekttagen für Fünferklassen sowie Schulfesten und Infonachmittagen, bei denen Schüler und Festbesucher selbst erfahren können, wie beispielsweise blinde Menschen ihren Alltag meistern. Wie stark sich die Schülerinnen und Schüler mit „ihrem Projekt“ identifizieren und dies auch an der Schule wertgeschätzt wird, zeigte sich auch darin, dass in vergangenem Schuljahr erstmals und auch in diesem Schuljahr mündliche Prüfungen zum mittleren Bildungsabschluss zur Thematik „Inklusion – Demokratisches Handeln“ stattfanden. Freiwillige Praktika in den Sommerferien und dreiwöchige Betriebspraktika bei der Lebenshilfe absolvierten mehrere Schülerinnen und Schüler unserer AG, weil sie damit die Arbeit der AG noch vertiefen wollten und „durch die Praktikumstage ihr Interesse
geweckt“ wurde.