Der Fantasy-Autor Markus Heitz in der Gesamtschule Türkismühle. Im Oktober 1971 geboren, macht er vieles, was man Waage-Geborenen nachsagt. Obwohl er schon früh die ausgefallene Vorstellung hatte, eines Tages Schriftsteller zu werden, studierte er zuerst auf Lehramt, arbeitete dann als freier Journalist. Seit gut zehn Jahren liegt sein Focus komplett auf dem Autorendasein. Aktuell sind von ihm über vierzig Romane im Bereich Phantastik, Horror und Space Fiction erschienen, zusammen mit einer Auflage von unglaublichen vier Millionen Einzelexemplaren. Alles fing an mit ersten Kurzgeschichten des vierzehnjährigen Markus, erzählt Heitz den Schülern. Am Anfang sei Lesen für ihn gut und genug gewesen. Dann habe er festgestellt, Schreiben sei noch besser. Aber als Beruf? Schon in der Oberstufe sei ihm klar geworden: Schriftsteller sind ja vollkommen abhängig vom Geschmack der Leute, der Leser. Also doch nicht. Also Bestatter werden. Gestorben werde immer, ein Beruf mit „nachwachsendem Rohstoff“, witzelt er. Trotzdem machte er erst mal seinen Uniabschluss, um dann als Lokalredakteur der Saarbrücker Zeitung in Homburg zu arbeiten. Die anfänglich nebenbei von ihm geschriebenen Bücher verkauften sich zwar ganz gut, er konnte davon aber keineswegs leben, denn ein Autor verdient höchstens 5% des Verkaufspreises. Der erste Erfolg stellte sich dann 2003 ein, als er aus Nebenfiguren der klassischen Fantasyliteratur, aus Zwergen, Hauptfiguren entwickelte. Zu Beginn stellt Heitz sein Werk „Aera“ vor, ein für ihn beim Schreiben und Entwickeln sehr spannendes Projekt. Als Grundidee und Ausgangspunkt habe er sich folgendes ausgedacht: Was wäre im Jahr 2012, dem Weltende nach dem Majakalender, das einschneidendste Ereignis für uns hier in Europa? Wenn alle Gottheiten auf einen Schlag zurückkämen, die es auf dieser Welt je gab! Was würde da bei uns passieren? Die Story sei als Krimi angelegt und der Ermittler Atheist, was die Sache besonders interessant mache. Wie Heitz denn ans Bücherschreiben rangehe, wollen die Schüler wissen: Zwei Bücher pro Jahr produziere er schon, sein kleines schwarzes Notizbuch habe er immer bei sich, um Ideen festzuhalten. Am besten mit Bleistiften, die würden nämlich bei jedem Klima und Wetter schreiben. Nach dem Finden der Grundidee entwickele er den Plot auf ca. 6-7 Seiten, das sei der Schreib-Fahrplan, auf dem der Ablauf inclusive Ende schon festgehalten sei. Er arbeite so etwa 80 Stunden pro Woche und schreibe daher nur vier Monate an einem Buch. Die Idee zu der von ihm erfundenen Wüstenstadt „Wedora“, einem Fantasyroman mit Horrorelementen, habe er 20 Jahre mit sich herumgetragen. Die Stadt, deren Anlage und Form der alten Festung Saarlouis ähnele, sei unabhängig, reich an Wasser, und das mitten in einem völlig ausgetrockneten Gebiet.
Im offenen, spannenden und trotzdem tiefgründigen Gespräch gelingt es Markus Heitz in Türkismühle, Schülern des zehnten Schuljahres Spaß und Begeisterung an seiner Arbeit zu vermitteln.