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Am Schabbat bleiben elektrische Geräte aus
Arie Rosen aus Jerusalem berichtet unseren Schülerinnen und Schülern der 6. und 8. Klassen über den heiligen Wochentag der Juden.
Am Donnerstag, dem 12.11.2015, und Freitag, dem 13.11.2015, durften unsere Schulen in Türkismühle und Primstal Herrn Arie Rosen aus Jerusalem zu einem Vortrag mit dem Thema „Schabbat – Sonntag – Ruhetag“ begrüßen, in dem Herr Rosen über die Bedeutung des Schabbats sowie Ablauf und religiöse Gepflogenheiten dieses Tages referierte.
Herr Rosen wanderte als 15-
Der Schabbat ist im Judentum der 7. Wochentag, der am Freitagabend beginnt und samstags bei Einbruch der Dunkelheit endet. Insgesamt 39 Arbeiten sind am Schabbat verboten. An einigen Beispielen erläuterte Herr Rosen diese Verbote. Besonders überrascht waren die Schüler, dass man an diesem Tag keine Handys, Spielkonsolen, Fernseher oder ähnliche Geräte benutzen darf und das kein Auto gefahren wird. Das Autoverbot bestehe beispielsweise, weil man am Schabbat keinen Verbrennungsprozess, also auch keine Zündung in Gang setzen darf. Nur, wenn Lebensgefahr bestünde, dürfe man zum Handy greifen oder jemanden mit dem Rettungswagen zum Krankenhaus fahren.
„Still sein, ausruhen und innehalten, sich Zeit für die Familie nehmen, gemeinsam festlich essen, singen, beten und sich unterhalten“, so beschreibt Herr Rosen den Sinn des Schabbats und schlägt dabei gleichzeitig eine Brücke zum christlich geprägten Sonntag, der eigentlich den gleichen Sinn habe wie der jüdische Schabbat. Allerdings gerät der Zweck dieser beiden Ruhetage in unserer technisierten Welt immer mehr in Vergessenheit. Nur noch ca. 20% der jüdischen Bevölkerung Israels praktizieren den Schabbat mit seinen strengen Regeln. Aber gerade wegen unserer schnelllebigen Zeit, so Herr Rosen, müsse man sich einen Tag der Ruhe und Besinnung im familiären Umfeld gönnen.
Besonders interessant fanden die Schüler die vielen während des Schabbats gebräuchlichen Kultgegenstände, die Herr Rosen mitgebracht hatte. Außerdem verfolgten sie gebannt, wie Herr Rosen seine traditionelle Gebetskleidung anlegte, die aus Gebetsriemen (Tefilin), Gebetsschal (Tallit) und zwei Kapseln (Kantor), die an der Stirn und am Handgelenk angebracht werden und die das jüdische Glaubensbekenntnis enthalten, besteht. Als Herr Rosen dann auch noch die Schüler aufforderte, ein hebräisches Schabbatlied mit ihm zu singen und auch einige Worte auf Hebräisch sprach, war das Eis zwischen Referenten und Schülern gebrochen. Der Referent wurde zum Ende seines Vortrages mit vielen Fragen gelöchert, an denen man erkennen konnte, wie interessiert unsere Schüler dem Vortrag folgten. Die angenehme Art, wie Herr Rosen sprach und mit den Schülern umging, trug zum Erfolg der Veranstaltung bei.
Ein muslimischer Schüler, der aus Afghanistan geflohen ist und der an der Veranstaltung teilnahm, drückte in einem Gespräch mit seinem Lehrer im Anschluss an die Veranstaltung aus, wie interessant er seine erste Begegnung mit der Religion des Judentums fand: „Wir müssen lernen“, sagte er und meinte damit, dass er und seine muslimischen Mitschüler, da sie sich bisher nur mit ihrer eigenen Religion beschäftigt haben, lernen müssen, andere Religionen zu tolerieren.